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ManV

Zusätzlich zu den Grundaufgaben der Freiwilligen Feuerwehr, ist jeder Ortsfeuerwehr der Stadt Hannover eine Fachgruppe zugeteilt. Sie ist in ihrem jeweiligen Spezialgebiet ausgebildet und entsprechend ausgestattet. Alarmiert wird rund um die Uhr auch außerhalb des eigentlichen Einsatzgebietes. Zusammen mit Ahlem bildet Stöcken die Fachgruppe ManV und ist für den Aufbau sowie den technischen Betrieb des Behandlungsplatzes zuständig. Die Ortsfeuerwehr Vinnhorst ist in das Konzept als Trägerkomponente für die Verletzten von der Pateientenablage zum Behandlungsplatz eingebunden.

ManV – das bedeutet „Massenanfall von Verletzten“ oder Erkrankten und beschreibt ein Großschadensereignis im Rettungsdient. Dabei kann die Anzahl der Patienten mit der regulären Rettungsdienstvorhaltung nicht bewältigt werden. Das Alarmstichwort ManV umfasst vier Stufen und orientiert sich an der Anzahl der Verletzten:

  • ab 5 Patienten – ManV 1
  • ab 20 Patienten – ManV 2
  • ab 50 Patienten – ManV 3
  • ab 200 Patienten – ManV 4 (Katastrophenfall)

Ab Alarmstufe 2 wird die Fachgruppe ManV alarmiert. Dies schließt unter anderem einen Großraum-Rettungswagen, den Gerätewagen-Rettungsdienst und den Behandlungsplatz ein, die alle auf der Feuer- und Rettungswache 2 stationiert sind. Welche Komponenten letztendlich alarmiert werden, wird lageabhängig vom Führungsdienst der Berufsfeuerwehr Hannover entschieden. Die Wechselladerfahrzeuge mit den Abrollbehältern Behandlungsplatz und Betreuung sowie die Fahrzeuge der Ortsfeuerwehr Stöcken werden durch die Ortswehr besetzt.

Nach Erkundung der Einsatzlage, werden die Patienten in einer Patientenablage gesammelt und durch den Rettungsdienst erstversorgt. Dabei werden die Patienten gesichtet und anhand ihres Verletzungsgrades in vier Behandlungskategorien eingeteilt. Diese reichen von Vitalbedrohten (SK I) über Schwerverletzte (SK II) und Leichtverletzte (SK III) bis hin zu denen ohne Überlebenschance (SK IV). Für die ersten drei Sichtungskategorien ist jeweils ein Zelt im Behandlungsplatz vorgesehen. Die Zelte werden durch die Ortsfeuerwehr Stöcken aufgebaut, eingerichtet und mit Strom, Beleuchtung und einer Heizung ausgestattet. Darüber hinaus sieht eines der Zelte vier Plätze zur Intensivbehandlung vor. In den Zelten werden die Patienten betreut, notfallmedizinisch versorgt und transportfähig gemacht um schließlich in die lokalen und regionalen Kliniken verteilt zu werden. Zur besseren Übersicht wird sowohl der Eingang als auch der Ausgang der Patienten dokumentiert.

Erstes Ziel bei einem Großschadensereignis ist es, die Patienten möglichst schnell transportfähig zu machen und dann koordiniert auf lokale und regionale Klinken zu verteilen. Wert gelegt wird auf größte Beschleunigung aller Abläufe und möglichst unverzüglicher Abtransport  der Patienten der SK I. Im Katastrophenfall werden zunächst nur Patienten der SK I und SK II auf dem Behandlungsplatz transportfähig gemacht.

Im Jahr 1999 wurde das ManV-Konzept für die  Stadt Hannover umgesetzt. Ziel war es für die im Jahr 2000 stattfindende EXPO 2000, das Konzept einsatzbereit zu haben.

Die Ortsfeuerwehr Stöcken führt in Eigenregie theoretische und praktische ManV-Übungsdienste im Rahmen der Ausbildung durch. Zusätzlich nimmt die Ortsfeuerwehr an der jährlichen Abschlussübung der Rettungsschule Niedersachsen des Deutschen Roten Kreuzes, der Medizinischen Hochschule Hannover und der Feuerwehr Hannover teil, in der Ärzte zu Leitenden Notärzten ausgebildet werden.

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